Die Frühaufsteher der Feldpost 132 |
0430 Uhr
Die Postsendungen und
Pakete werden direkt aus den ankommenden Zügen ausgeladen und übernommen.
Es ist ein Ding der Selbstverständlichkeit, dass sich zivile Postkollegen und
Angehörige der Feldpost (im zivilen ebenfalls bei der Post angestellt)
gegenseitig helfen und einander tatkräftig unterstützen.
0600 Uhr
Der erste Pendelbus kehrt vollbeladen vom Bahnhpostamt Luzern zurück zur Unterkunft. Dort fährt er direkt in die Garage des Betriebsraumes. Pakete, Briefe und Zeitungen werden sackweise entladen. Unverzüglich nach dem erfolgten Auslad fährt die Besatzung des Pendelbuses wieder zurück zum Postzentrum um die restlichen Sendungen in Empfang zu nehmen.
Ab jetzt herrscht ein emsiges Treiben im Betriebsraum. Jeder Handgriff muss sitzen und Jeder muss sich auf seinen Kollegen verlassen können. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt. Punkt acht Uhr müssen sämtliche Versorgungen zur Abfahrt bereit sein. Die Truppe will die Tageszeitungen ja noch am Vormittag erhalten.
Die eingetroffenen Postsäcke werden jetzt "gekippt" und entleert. Eine erste Grobsortierung wird vorgenommen. Adressierte Briefsendungen werden von den Paketen und den hunderten, ja tausenden von Gratiszeitungem getrennt.
Eingeschriebene
Briefsendungen und Geldsendungen werden vom Kassier akribisch genau registriert
und in die entsprechenden Zustellbogen eingetragen. Der Packerchef, meist im
Range eines Wachtmeisters oder eines technischen Feldweibels, versackt die
Pakete. Ein "Verwurf", also eine Sendung in den falschen Sack gelegt, würde
bewirken, dass die Sendung anstelle bei der Truppe im Engadin versehentlich bei
einer anderen Truppe im Tessin zugestellt würde. Also wird hier besonders genau
und konzentriert gearbeitet.
0710 Uhr
Für kurze Zeit herrscht
Ruhe im Betriebsraum. Der gesamte Postnachschub ist aufgearbeitet und sortiert
worden. Die Mannschaft wartet auf die letzte Nachschubslieferung die noch
verarbeitet werden muss.
Gewisse Züge müssen noch abgewartet werden damit auch alle Sendungen aus dem
Welschland und dem Tessin noch auf die Vormittagsversorgung mitgegeben werden
können. Die erste Gelegenheit um sich selber einmal einen Blick in die
Tageszeitung zu gönnen.
0730 Uhr
Die letzte Postzufuhr ist eingetroffen. Die noch spärlich eingetroffenen Briefe und Zeitungen werden noch verarbeitet und auf die einzelnen Einheiten sortiert. Die sortierten Briefsendungen werden mit Bundzetteln versehen und herausgebunden. Die so gefertigten Bunde werden nun versackt.
0740 Uhr
Die gefüllten Postsäcke werden nun abgehängt und mit einer Sackflagge versehen. Auf dieser Sackflagge ist ersichtlich für welche Einheit der Postsack bestimmt ist und auf welches Versorgungsfahrzeug er gehört.
0800 Uhr
Pünktlich um acht Uhr verlassen die einzelnen Versorgungsfahrzeuge das Quartier der Feldpost. Der jeweilige Detachementschef meldet sich und seine Gruppe beim Versorgungsoffizier ab. Nach einem fixen Fahrplan, dem Versorgungsbefehl, werden nun die Übergabestellen der einzelnen Abteilungen und Bataillone angefahren. Hier erwartet der Truppenfeldpostkorporal der jeweiligen Einheit den Nachschub der Feldpostkompanie zur Übernahme.
Der Truppenfeldpostkorporal wird mit seinen Postordonnanzen dafür besorgt sein, dass alle Sendungen ihren richtigen Empfänger erreichen. Ganz egal ob sich der Wehrmann auf der Wache, an einer Übung, in der Küche oder in der Krankenabteilung befindet.
Eine zweite Zustellung wird dann durch die Feldpostkompanie 132 am Nachmittag erfolgen. Hierfür werden die nur noch wenigen Briefsendungen mit dem Zug befördert. Der jeweilige Truppenfeldpostkorporal wird am jeweiligen bestimmten Bahnhof die Zugseinfahrt abwarten. Dort übernimmt er wiederum vom Feldpostsoldaten im Gepäckwagen die restliche Tagepost. Ebenso hat er hier die Gelegenheit seinen Rückschub, die von seiner Mannschaft aufgegebenen Briefe und Pakete, der Feldpost zur Weiterleitung mitzugeben.